Der RaumRaster bietet interessante Lösungen für grössere Projekte – etwa von Genossenschaften – und kann dabei den Ansprüchen neuer Wohnformen problemlos gerecht werden. Dies beweist der Wettbewerbsbeitrag für ein Projekt in Sissach, den die schaerraum ag in Zusammenarbeit mit den Architekten dalcher studerder/kollektiv architekt, META Landschaftsarchitektur und den Spezialisten Beat Kegel und Wendelin Schmidt erarbeitet hat. Die 74 Wohnungen nutzen das Potenzial des RaumRasters für die Wohnungstypologie. Sie entwickelt auf dem hölzernen Stützenraster mit den gliedernden Balken aus Baubuche eine fliessende Raumsequenz, welche flexibel auf sich verändernde Bedingungen und Anforderungen reagieren kann. Dadurch bleibt das Wohnumfeld bei sich stetig verändernden Bedingungen anpassbar und damit langfristig nachhaltig. Zimmer lassen sich in der Raumstruktur frei zuschalten, Trennwände zwischen den Wohnungen sind bewusst nicht tragend ausgeführt.
Die Raumstruktur und der RaumRaster bieten in den unterschiedlichen Häusern mit ihren variierenden Bautiefen ebenfalls eine gewisse Variabilität, so dass über die gesamte Anlage der gesamte geforderte Wohnungsspiegel abgebildet werden konnte und spezifische Wohnformen nicht an «spezifische» Orte gebunden sind. Die durch bis zu vier schaltbaren Zimmern je Wohnung organisierte Typologie unterstützt eine langfristige Anpassbarkeit.
Der RaumRaster, erlaubt geringe Spannweiten, die mit 8 cm schlanken Massivholzplatten ein Stützen-Platten-System bilden. Den akustischen Nachteilen des Holzbaus wird mit einer geschickten Massenverteilung begegnet – vergleichbar mit einem leicht schwingenden Geigenkasten. Das zertifizierte Prinzip nutzt die Eigenschaften des Holzes, statt nach den Konzepten des Massivbaus zu arbeiten. Der geringe Materialverbrauch und die minimierten Deckenstärke erweitern die lichte Raumhöhe.